Als politisch aktive Personen sollten wir immer damit rechnen, dass polizeiliche Ermittlungen und Verfahren geführt werden. Das Recht und der bürgerliche Staat sind kein neutraler Ort, sondern ideologisch ebenso geprägt wie alles andere.
Wir möchten daran erinnern, dass überbordende Paranoia zwar schlecht, Vorsicht aber gut ist. Es kann immer sein, dass die Polizei vor der Haustür steht, in die Wohnung möchte oder unangenehme Fragen stellt. Ebenso muss immer mit einer Hausdurchsuchung gerechnet werden. Achtet also auf eure:Weiterlesen
Wir dokumentieren Bericht und Analyse von Prozess Report zur Verhandlung gegen einen Polizisten, der im Zuge von Klimaprotesten 2019 den Polizeibus lenkte, unter dem ein Journalist zu liegen kam:
Worum es geht
Im konkreten Fall geht es um den Polizeibeamten, der an Schindlers Festnahme am 31.5.2019 beteiligt war. Der Angeklagte war, wie auch seine Kolleg*innen, zur Auflösung der Blockade vor der Wiener Urania an der Kreuzung Stubenring / Franz-Josefs-Kai eingeteilt gewesen. Sie sollten eine Sperrkette bilden, um Sympathisierende und Blockierende voneinander zu trennen und damit den polizeilichen „Aktionsraum“ zu vergrößern. Der freie Journalist und Aktivist Anselm Schindler stand, wie auch andere Personen, auf einem Gehsteig, um die Räumung der Sitzblockade solidarisch zu beobachten und davon zu berichten. Zuvor war der nicht angemeldete Protest auf der Aspernbrücke behördlich aufgelöst worden und die Aktivist*innen wurden einzeln von der Blockade weggetragen. Was dann geschah, wurde bereits mehrmals ausführlich vor Gericht erörtert:
Im Dezember 2019 kam es in diesem Fall zum ersten Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Wien, der Maßnahmenbeschwerde des Betroffenen selbst, wo die gesamte Amtshandlung als rechtswidrig qualifiziert wurde. Die Richterin in diesem Verfahren zeigte schließlich den Polizisten wegen falscher Beweisaussage an. Dieses Verfahren war richtungweisend für die weiteren Ermittlungen gegen die beteiligen Polizisten.Weiterlesen
Wir dokumentieren den Spendenaufruf von #LobauBleibt:
Leider müssen wir nach der Räumung mit weiteren rechtlichen Repressionen gegen einige Aktivist:innen rechnen. Das bedeutet Kosten für #LobauBleibt, die wir solidarisch tragen. Wir freuen uns dafür über Spenden mit Referenz „Rechtshilfe LobauBleibt“.
Wir dokumentieren die Zusammenfassung des Rechtsinfokollektivs zur 1. Mai-Demo 2021:
Soweit überblickbar sind mittlerweile alle Strafverfahren, die gegen Teilnehmer*innen der 1. Mai-Demo 2021 (Mayday) in Wien geführt wurden, abgeschlossen. Ein kurzer Rückblick auf die Geschehnisse an diesem Tag: Während die Mayday, die in Ottakring losgegangen ist, in den Votivpark einzog, um mit Musik und Abschlussreden die Demonstration ausklingen zu lassen, wurde sie bereits von einer Hundertschaft an Polizist:innen begleitet. Eine schöne – aber aus rechtlicher Sicht kaum relevante – Aktion, nämlich der Bannerdrop vom Baugerüst der Votivkirche und ein, zwei Bengalos, versetzten die Polizei in höchste Alarmbereitschaft. Weitere Hundertschaften wurden herbeigeholt. Zivilpolizisten, die zuvor bei einer rechtsextremen Corona-Leugner:innen-Demonstration im Einsatz waren, wurden zur Votivkirche beordert. Die Polizei eskalierte die Situation, versuchte die Aktivist:innen, welche sich auf der Votivkirche befanden erfolglos zu verhaften und setzte zivile Cops ein, die für bewaffnete Rechtsextreme gehalten wurden. Wahllos wurden dann Demonstrationsteilnehmer:innen – teilweise sehr brutal – festgenommen, großflächig wurden Personen, die im Sigmund-Freud-Park saßen, eingepfeffert.
Die Polizei rechtfertigt den Einsatz mit der Behauptung, es habe „massive Angriffe gewaltbereiter Personen“ (Seite 8) gegeben. Das ist die klassische Medienstrategie der Behörde, wenn es Kritik an ihrer Arbeit gibt. Belege für die Behauptung gibt es keine und nun sind auch alle Strafverfahren gegen Demonstrant:innen im Sand verlaufen.Weiterlesen
Ab Jänner 2022 werden die Beratungstermine wieder vor Ort im volx*club am Familienplatz (jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat) stattfinden. Bis dahin schreibt uns bitte eure Anliegen, wir finden dann sicher eine Lösung wie wir die Beratung abhalten können.
Im Falle von zukünftigen Lockdowns werden wir die Beratungstermine wieder absagen müssen – schreibt uns bitte auch dann!
Update: Wir freuen uns euch ab sofort einen zusätzlichen monatlichen Termin anbieten zu können. Jeden 3. Mittwoch im Monat könnt ihr uns eure Anliegen im Infoladen im EKH vorbeibringen.
Am Freitag den 20.8.2021, kam es – mehr als 7 Jahre nach den Protesten gegen den WKR-Ball 2014 – noch zu einem Schuldspruch gegen einen antifaschistischen Demonstranten.
2014 demonstrieren Tausende Menschen gegen den Ball, der eine wichtige Vernetzungsveranstaltung der europäischen Rechtsextremen ist. Dabei kam es zu vermehrten Sachbeschädigungen in der Innenstadt und die Polizei verlor die Kontrolle über die Situation.Weiterlesen
Wir dokumentieren die Tweets von Antirep IBK zu den eingestellten Verfahren nach der „Grenzen töten“-Demo:
Liebe Alle*
Gerade haben wir die Nachricht von der Staatsanwaltschaft Innsbruck erhalten dass die über 40 strafrechtlichen Ermittlungsverfahren gegen die Demoteilnehmer*innen der Grenzen Töten Demo vom 30.1.21 allesamt fallengelassen wurden. Grund dafür ist, dass keine Täter*innen identifiziert bzw. keine Tathandlungen nachgewiesen werden konnten. Einmal mehr zeigt sich: Wenn wir zusammenstehen und eine gemeinsame Strategie fahren, uns solidarisch unterstützen und nicht klein beigeben, dann können wir ihrer Repression entgegnen. Danke an alle, die uns supportet haben! Wir werden die Polizeigewalt trotzdem nicht vergessen! Unsere Wut über die menschenverachtenden und tödlichen Zustände in den Lagern, Camps, an den Außengrenzen und im Mittelmeer ist weiterhin riesig!Weiterlesen
Wir dokumentieren diesen Spendenaufruf einer Soligruppe:
Mehr als sechs Jahre nach dem March of Hope von Budapest Richtung Westeuropa ist die Bewegungsfreiheit von Menschen auf der Flucht in der Balkanregion eingeschränkter denn je. Zu Weihnachten gibt es wieder Bilder von den Grenzen und als Antwort punktuelle humanitärer Hilfe aus Westeuropa, auf die sich anti-nationale Solidarität nach der offiziellen „Schließung“ der Route vor allem beschränkt hat. Um direktere Fluchthilfe oder Unterstützung von anti-rassistischen Netzwerken aus der Region wurde sich kaum gekümmert.
Dabei wird Solidarität in den meisten Staaten entlang der Route extrem kriminalisiert. Flüchtende Menschen ein Stück im Auto mitnehmen, ihnen Essen anbieten oder sie eine Nacht bei sich schlafen lassen – das alles wird als Menschenschmuggel verstanden und dementsprechend strafrechtlich verfolgt.Weiterlesen
Die beiden kommenden Beratungstermine am 24.11. und am 8.12. müssen wir leider absagen. Meldet euch in dringenden Fällen per E-Mail, dann finden wir sicher eine Lösung.
Seit vielen Wochen sind mehrere Baustellen besetzt um den Bau der Lobau Autobahn zu verhindern. Am 26./27. November 2021 finden die #LobauBleibt Aktionstage statt. Kurz davor laden wir mit System Change not Climate Change und der Roten Hilfe Wien zu einer Rechtshilfe Sprechstunde ein, um letzte Fragen und Unklarheiten juristischer Natur zu klären.
Wann? Mittwoch, 24.11.2021, offen ab 18:00 Uhr, Sprechstunde ab: 19:00 Uhr Wo? w23, Wipplingerstraße 23, 1010 Wien
Bitte kommt sowohl geimpft als auch PCR-getestet. Das aktuelle Covid-19-Prävenzionskonzept der w23 findet ihr hier.
Lenins brausender Oktober
Half der Menschheit auf den Sprung,
Freilich wieder nur in grober
Paradieses Näherung.
Plagejahre, Übergang –
Manches dauert gar zu lang.