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Skandalöses Verfahren gegen Antifaschist*innen – 14 Freisprüche

Wir dokumentieren Text und Analyse des Rechtsinfokollektivs zu den Freisprüchen im Prozess gegen 14 antifaschistische Aktivist*innen:

Am Dienstag dem 18.08.2020 endete das Verfahren gegen 14 (!) Antifaschist_innen mit Freisprüchen in der ersten Instanz. Die Richterin begründete das Urteil eineinhalb Stunden und machte sehr deutlich, dass die Anklage ein Schmarren ist. Die Staatsanwältin Valerie Walcher meldete ein Rechtsmittel (Berufung wegen Schuld und Nichtigkeit) an. Das bedeutet eine weitere emotionale Belastung für die Angeklagten und weitere Kosten für die Verteidigung – bitte weiter Spenden!

Alle Anklagepunkte beziehen sich auf Geschehnisse im Rahmen einer Versammlung, die einen Infostand der rechtsextremen „Identitären“ in Wien nicht unwidersprochen lassen wollte. Die Versammlungsteilnehmer_innen wollten beschriftete Regenschirme vor dem rechtsextremen Infotisch aufspannen und ihn dadurch kritisch kommentieren. Dabei handelt es sich um eine Aktion, die unter dem Namen „Faschist_innen Abschirmen“ in verschiedensten Städten bereits stattfand. Weiterlesen

Soliaktion „still lovin´squatting!“ Smash §92a! (Kostenersatz)

Wir dokumentieren den Bericht zu Soliaktionen auf emrawi.org. Die Aktionen richten sich gegen den Paragraphen §92a (Kostenersatz) im SPG (Sicherheitspolizeigesetz), mit dem Aktivist*innen die Kosten von Polizeieinsätzen aufgebürdet werden können und bekunden Solidarität mit Squatter*innen weltweit.

[Wien] Soliaktion „still lovin´squatting!“ Smash §92a! (Kostenersatz)
[Vienna] soliaction „still lovin´ squatting! Smash §92a! (demanding payment)

Video: https://vimeo.com/388353516 Weiterlesen

Schläge in die Nieren: Dritte Maßnahmenbeschwerde erfolgreich

Wir dokumentieren die Presseaussendung von „System Change, not Climate Change!“ zur dritten gewonnenen Maßnahmenbeschwerde gegen die Polizeigewalt beim Klimaaktionstag im Mai 2019. Einen ausführlichen Bericht zur Verhandlung findet ihr auf https://prozess.report/prozesse/juliansommer/

Aktionstag für Klimagerechtigkeit: Dritte Maßnahmenbeschwerde gegen die Polizei gewonnen

Wien, 10. Jänner – Am 10.1.2020 hat das Verwaltungsgericht Wien zum dritten Mal die Handlungen der Polizei im Rahmen des Klimaaktionstages am 31.5.2019 für rechtswidrig erklärt. Diesmal ging es um jene Person, die, wie auf einem Video zu sehen ist, am Boden liegend von mehreren Polizisten fixiert wird, während ihm ein Polizist neun Mal mit der Faust in die Nieren schlägt. „Kein Gesetz erlaubt ein derartiges Verhalten (…) Eigentlich geht das über eine einfachgesetzliche Verletzung hinaus. In meinen Augen ist das eine Verletzung des Artikel 3 Europäische Menschenrechtskonvention. Mehrmals. Es war demütigend und erniedrigend“, so seine Anwältin Alexia Stuefer.

Die Beschwerde bezieht sich auf die illegitime und völlig unverhältnismäßige Anwendung von Gewalt und das anschließend fehlerhafte Dokumentieren dieser in den polizeilichen Akten. Auch in diesem Fall versuchte die Polizei deren Gewalt mit dem Vorwurf zu legitimieren, der Betroffene hätte zuvor um sich geschlagen und getreten. Weiterlesen

Maßnahmenbeschwerde nach Klimaprotest gewonnen

In Folge des Aktionstages für Klimagerechtigkeit und der Repression gegen die Blockade an der Urania kam es zu mehreren Maßnahmenbeschwerden gegen das Vorgehen der Polizei. Wir dokumentieren den Bericht von https://prozess.report die den Prozess begleitet und ausgewertet haben.

Am 6. Verhandlungstag am 12.12.2019 wurde bei der Urteilsverkündung festgestellt: „Die Festnahme einschließlich der Art und Weise der Anwendung von Körperkraft sowie die Anhaltung am 31.5.2019 und die Art und Dauer der Anhaltung einschließlich der Verweigerung rechtsanwaltlicher Beratung und Vertretung am 31.5.2019 & 1.06.2019 des Herrn Anselm Schindlern (wird) für rechtswidrig erklärt.“

Den Ausführlichen Bericht von prozess.report könnt ihr unter https://prozess.report/prozesse/anselmschindler/ lesen

Student nach Protest gegen Waffenindustrie abgeschoben

Wir dokumentieren die Pressemitteilung der Roten Hilfe München zur Abschiebung eines Studenten nach Protesten gegen den Waffenhersteller Rheinmetall:

Abschiebung von Österreich nach Deutschland: Student nach Protest gegen Waffenindustrie aus Österreich ausgewiesen

Bei einer antimilitaristischen Aktion in der Nacht vom 10. auf den 11. September bei dem JointVenture der Rüstungskonzerne Rheinmetall und MAN in Wien kam es zu mehreren Festnahmen. Die Vorwürfe der Polizei lauten schwere Sachbeschädigung und Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung – es wurden Graffitis gesprüht und Transparente aufgehängt. Weiterlesen

Zur Causa Rheinmetall – Wien

Wir dokumentieren das Statement einiger Aktivist*innen zur Firma Rheinmetall und zur Repression gegen die Genoss*innen, die das Unternehmen mit seiner Rolle als global agierender Lieferant von Mordwerkzeugen konfrontiert haben:

Derzeit gibt es viele Aktivist*innen und Gruppen, die auf die wesentliche Rolle Rheinmetalls in der Vernichtung von ganzen Bevölkerungsgruppen aufmerksam machen. Wie sicher sich Rheinmetall auch in Wien fühlt, zeigte eine haarsträubende Festnahme vor drei Wochen. Vier Personen wird vorgeworfen Transparente und Graffiti an der Außenmauer der Firma Rheinmetall in Wien Liesing angebracht zu haben.

Dies zur Grundlage nehmend, wurde eine Person direkt vor dem Firmengelände festgenommen; drei weitere Personen wurden später in der Gegend aufgegriffen, nachdem die Polizei mit Hubschraubern nach weiteren „Sprayern“ gesucht hatte (siehe z.B. Presse). Dieses Spektakel war der Polizei jedoch nicht genug, um für den Schutz der Firma Rheinmetall zu sorgen. Den Festgenommenen wird nun Sachbeschädigung zur Last gelegt, woraufhin bei Dreien Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden. Den Höhepunkt des Repressionsschlags stellt jedoch die Abschiebung und das 10-jährige Einreiseverbot nach Österreich für einen der Festgenommen (dt. Staatsbürger) nach Deutschland dar, die noch am selben Tag durchgeführt wurde. Gegen diese rechtlich zweifelhafte Maßnahme wird von dem Betroffenen nun Einspruch eingelegt. Weiterlesen

Solidarität mit den Hungerstreikenden in Fieberbrunn

Wir dokumentieren das Solistatement von Stop Deportations Vienna zu den Hungerstreiks im Abschiebelager in Fieberbrunn:

Am 2. Juni 2019 gingen 17 Geflüchtete im so genannten „Ausreisezentrum“ am Bürglkopf in Fieberbrunn (Tirol) im Hungerstreik. Der Protest dauert weiterhin an, es befinden sich derzeit noch immer mehrere Menschen im Hungerstreikt. Sie protestieren gegen die grausamen Bedingungen im Lager und fordern die Schließung des Lagers und eine Wiederaufnahme ihrer Asylverfahren!

Zermürbung durch Isolation und Perspektivlosigkeit Weiterlesen

Angeklagte beim Brand im PAZ Hernals: Schuldspruch und zurück „nach Hause“ in die Schubhaft

Wir dokumentieren die Presseaussendung der Solidaritätsgruppe der PAZ Hernals 6:

Unbedingte und bedingte Haftstrafen, Erniedrigung und Entpolitisierung

Wien (OTS) – Gestern, gegen 18 Uhr, wurde am Wiener Landesgericht der Prozess gegen die sechs Angeklagten wegen des Brandes im Polizeianhaltezentrum Hernalser Gürtel fortgesetzt und schließlich ein Urteil gefällt. Nach über sechs Monaten in Untersuchungshaft endet für drei der Verurteilten der Strafprozess mit bedingten Haftstrafen.

„Werden wir denn dann abgeschoben?“ fragt einer der Verurteilten. „Sie können heute nach Hause gehen“, resümierte Richterin Skrdla. Während bei einigen Hoffnung aufkommt, wird von Seiten der Justiz bereits die Überstellung ins PAZ vorbereitet. „Nach Hause“ bedeutet, zurück in Schubhaft ins PAZ Hernals. Dies war die letzte der unzähligen Bemerkungen der Richterin, die nur als zynisch verstanden werden können. Weiterlesen

Freispruch bei Prozess nach antifaschistischer Demonstration

Wir dokumentieren den Bericht des Rechtsinfokollektivs vom Prozess gegen einen Genossen nach einer Demonstration gegen die rechtsextremen Identitären in Wien:

Am 13. Oktober fand zum wiederholten Mal eine „identitäre Zone“ der neofaschistischen Identitären Bewegung Österreich in der Wiener Innenstadt statt. Wie in der Vergangenheit wurde auch diese Aktion von zahlreichen Antifaschist_innen nicht unwidersprochen hingenommen, es fand spontan eine kurze Gegendemonstration statt. Die Antifaschist_innen wurden von der Polizei abgedrängt und ein Teil beim Weggehen eingekesselt. Es kam zu zwei Festnahmen und zahlreichen Identitätsfeststellungen.

Gegen eine der festgenommenen Personen fand am 11. Januar 2019 ein Prozess wegen zweimaligem versuchten Widerstand gegen die Staatsgewalt, sowie versuchter und vollendeter schwerer Körperverletzung an einem Polizisten statt. Insgesamt standen also vier strafrechtlich relevante Vorwürfe gegen eine Person im Raum. Der Beschuldigte soll bei der Kundgebung einen abgebrochenen Schirm auf einen Polizisten geworfen und ihn somit zu verletzen versucht haben. Später soll er sich bei einer Einkesselung seiner Anhaltung widersetzt und dabei einen Polizisten zu Boden gestoßen und dadurch verletzt haben. Weiterlesen