Unterstützt die von Repression betroffenen Antifas!

Wir dokumentieren den Spendenaufruf der Soligruppe FightNazis:

Spendenaufruf nach den Protesten gegen den „Identitären“-Aufmarsch

Am 20.07.2024 fand in der Wiener Innenstadt eine von den „Identitären“ organisierte Neonazidemonstration statt, an der sich etwa 300 Neonazis und Rechtsextreme aus ganz Europa beteiligten. Dagegen gab es zahlreiche antifaschistische Proteste. Im Rahmen dieser kam es zu umfangreicher Repression durch die Polizei. Wir rufen dazu auf, die antifaschistischen Aktivist*innen finanziell zu unterstützen und die Geldstrafen solidarisch zu tragen!

Worum gehts?

Einer Gruppe von über 50 Antifaschist*innen wird vorgeworfen, den Aufmarsch der „Identitären“ mit einer Sitzblockade für über eine Stunde erfolgreich blockiert zu haben. Die Aktivist*innen wurden in Folge alle festgenommen und saßen zwischen 7 und 24 Stunden in Haft. Darüber hinaus sehen sich einige bereits mit Geldstrafen in Höhe von 400 € pro Person konfrontiert. Wir rechnen damit, dass in den nächsten Wochen und Monaten weitere (Geld-)Strafen folgen werden. Wir finden das blockieren eines Naziaufmarsches verdient keine Sanktionierung sondern Anerkennung! Es ist eine Schande, dass ausgerechnet im postfaschistischen Österreich Aktivist*innen staatlich gegängelt werden, die sich aktiv und wortwörtlich den am 20.07. geäußerten, neonazistischen Deportationsphantasien widersetzt haben sollen. Danke Antifa! 

„Ausländer raus!“, Waffenund „White Power“– Neonazis, FPÖ, Identitäre

Am 20.07. artikulierte sich der Wunsch nach einem ethnisch gesäuberten, weißen „Volkskörper“. Was die „Identitären“ und die FPÖ als „Remigration“ bezeichnen nennen ihre Neonazi-FreundInnen weniger verblümt schlicht „Ausländer raus!“. Dieser Wunsch artikuliert sich ebenso in der rassistischen „White Power“-Behauptung, die auf der Demonstration der FaschistInnen am 20.07. allgegenwärtig war und offen die Vorherrschaft einer angeblich überlegenen, weißen, arischen „Rasse“ fordert. Dieser offene Menschenhass trifft bei den „Identitären“ auf potentielle oder tatsächliche TerroristInnen: Der rechtsextreme Attentäter von Christchurch, der 2019 51 Menschen ermordete spendete an „Identitären“-Führer Sellner und bezog sich in seinem Manifest inhaltlich auf „Identitäre“ Propaganda. Der zum Glück gescheiterte Rechtsterrorist Rudolf Prinnesdomu, der einen Anschlag auf das Wiener Volksstimmefest plante und mehrere funktionsfähige Rohrbomben mit einem Tötungsradius von 20 Metern (!) besaß spendete ebenfalls an die „Identitären“ und besaß deren Fanartikel. Und der kürzlich vor Gericht stehende „Feuerkriegsdivision“-Möchtegern-Terrorist „vr00m“ besuchte Veranstaltungen der „Identitären“. Als „vr00m“ fanatisierte der Anfang 20-Jährige online von Anschlägen auf Jüdinnen*Juden, bei einer Hausdurchsuchung bei ihm wurden mehrere illegale Waffen sowie Hakenkreuz-Devotionalien gefunden. Und die Kader der „Identitären“ selbst besitzen – übrigens ganz legal – über 120 Schusswaffen.

Gegen diese explosive Mischung aus menschenverachtender Ideologie, Sprengstoff und Schusswaffen sind am 20.07. Antifaschist*innen auf die Straße gegangen. Wir lassen sie mit der Repression die sie nun erfahren nicht allein!

Außerdem fordern wir:

    – Das sofortige fallenlassen aller Verwaltungsstrafverfahren gegen die 53 Personen, die den Aufmarsch der „Identitären“ blockiert haben.

    – Eine wirkliche, unabhängige Polizeibeschwerdestelle, an die sich auch Antifaschist*innen wenden können, die am 20.07.2024 Polizeigewalt erfahren haben.

    – Die Entkriminalisierung von Antifaschist*innen in Österreich und Europa generell. Antifaschismus ist kein Verbrechen, sondern eine Notwendigkeit. Freiheit für alle Antifas!

    – Die konsequente Entwaffnung aller Neonazis und Rechtsextremen in Österreich.

    – Bleiberecht für Alle Menschen in Österreich sowie ein Ende der grassierenden Rassistischen Debatte.

    Soligruppe FightNazis, Juli 2024

Spendenkonto:
Rote Hilfe Wien
IBAN: AT46 6000 0103 1036 9883
BIC: BAWAATWW
Verwendungszweck: Fight Nazis